„Der Sport hat mir gezeigt, dass ich zu viel mehr in der Lage bin, als ich mir jetzt gerade vorstellen kann.“
Bei einem Motorradunfall verlor Florian Sitzmann 2021 beide Beine. Auf dem Heimweg von einem Kurzurlaub mit einem Freund, kollidierten die beiden beim Auffahren auf die Autobahn mit einem LKW. Es folgten Monate im Krankenhaus. „Meine Beine mussten amputiert werden, da man sie nicht retten konnte. Aber eins konnte ich retten und das war mein Leben“
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In den darauffolgenden Jahren kämpfte sich Florian Sitzmann zurück ins Leben. Was ihm dabei vor allem half, war der Sport und die Bewegung und der Wille, jeden Tag aus eigener Kraft voranzukommen. Am meisten hat ihn dabei das Handbike-Fahren fasziniert. Und bald startete er in dieser Sportart richtig durch. 2002 wurde Florian Sitzamnn Deutscher Meister, 2004 nahm er an den Olympischen Spielen in Athen teil.
540 Kilometer quer durch Norwegen
„Wenn ich auf meinem Rollstuhl durch die Landschaft fahre, spüre ich meinen Körper, und es stärkt mein Selbstbewusstsein. Der Sport lehrte mich Disziplin und die Fähigkeit, auch an schwierigen Tagen weiterzumachen – Lektionen, die ich auf viele Lebensbereiche übertragen konnte“, sagt Florian Sitzmann. Als „der halbe Mann“ wie er sich selbst gerne bezeichnet, möchte er anderen Menschen Lebensfreude vorleben und zeigen, dass es immer einen Ausweg gibt.
„Es gibt immer eine Lösung, wenn man das will.“ Florian Sitzmann
Als Vater von drei Kindern hat er die „Hoffnung für Kinder“ Tour ins Leben zu rufen. Eine Idee, die aus seiner persönlichen Lebensgeschichte geboren wurde – nach 30 Jahren im Rollstuhl wollte er ein Event veranstalten, das nicht nur richtungsweisend, sondern auch nachhaltig ist und vor allem Kindern zugutekommt. Gemeinsam mit einem Team von acht Personen legte er auf dieser Tour knapp 1000 Kilometer in zwölf Etappen durch Deutschland zurück. „Wir sind von Hamburg bis nach Garmisch gefahren. Das alleine war schon eine schöne Strecke“, erzählt Florian Sitzmann. Unterwegs sammelten sie nicht nur Spenden, sondern auch wertvolles Bildmaterial, das die Reise dokumentierte. Am Ende standen über 60.000 Euro auf dem Spendenkonto einer Kinderstiftung in seiner Region – ein beachtlicher Erfolg.
Sport – ein fester Bestandteil seines Lebens
Für Florian Sitzmann ist Sport mehr als nur körperliche Betätigung; es ist ein wichtiger Teil seines Lebens, der ihn auch im Alltag fit hält. „Ich muss meinen Bewegungsapparat fit halten, weil er mich durch den Tag bringt“, erklärt er. Doch auch sportlich hat er noch viele Ziele vor Augen. Besonders der Boston Marathon steht auf seiner Liste – ein Event mit großer Historie und Bedeutung.
Er ist ein Mann, der seine Energie und Leidenschaft nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere einsetzt – ein Vorbild für seine Kinder und die vielen, die von seinen Projekten profitieren.